Der Schnitt „De Trööje Profi“ hat es mir einfach angetan. Für meine Tochter hatte ich ihn erstmals als Weihnachtsgeschenk genäht (hier) und obwohl er mir eine Nummer zu klein war, musste ich ihn vorab probieren. Und siehe da, der Schnitt schmeichelte figurtechnisch sehr, obwohl ich mittig etwas eingezwängt war. Aber anscheinend sind die Unterteilungen genau an den richtigen Stellen und in der richtigen Form :), sodass sogar ich mir in dem anliegenden Teil gefiel.
Ich bin ja nicht (mehr) die Reiterin, aber trotzdem verbringe ich fast genau so viel Zeit im Stall wie die Tochter. Gewöhnlich nennt man bei uns diese Position „Tutro“ (Abk. von Turniertrottel), aber eigentlich bin ich nur der „Tro“, denn Turniere sind bei uns die seltene Ausnahme. Ich bin Taxi, miste Koppel und Reitplatz ab, stopfe Heunetze, trage Equipment herum oder nach, hole Pferde von der Koppel, kratze Hufe aus, helfe beim Füttern und gegebenenfalls beim Verarzten. Mir wird zum Glück selten fad und nur manchmal kalt!
Zu Hause gibt es eine Kiste beim Kellerabgang, da wird alles, was je im Stall getragen wurde, aufbewahrt – etwas abseits der anderen Jacken, Hauben, Handschuhe usw. – damit man uns im restlichen Leben nicht schon von der Ferne riecht. In der Kiste liegt immer unser Stallgewand.
Meinen neuen Pulli wollte ich auch mit irgendeinem Plott aus Reflektorfolie aufhübschen. Zuerst habe ich hin und her überlegt welcher Spruch oder welches Logo passend sein könnte – aber dann kam ich auf die Idee, einfach die Dinge beim Namen zu nennen. Tochter hat Reitpullis, Reithosen, Reitstutzen, Reithandschuhe und so weiter. Ich habe Stallgewand. Und unser Stallgewand bleibt Stallg’wand – unseren Mitmenschen zuliebe.
Außer den Plotts habe ich am Schnitt gar nichts geändert. Doch! Die Ärmel musste ich für meine Affenarme verlängern und eine klitzekleine Kleinigkeit ist anders als in der Anleitung: Die Ösen in der Kapuze schlage ich immer nur in der äußeren Stofflage ein, bevor ich sie mit der Innenkapuze zusammennähe. Somit ist die Kordel zwischen den beiden Lagen und auf der Innenseite nicht sichtbar. Das gefällt mir besser so.
Aus dem Reststoff ging sich noch eine Mütze aus. Hier findet ihr die kostenlose Anleitung, die ich mit etwa 3cm Verlängerung dazu verwendet habe. Ein bisschen etwas ist jetzt noch vom Kuschelsweat übrig. Da könnte ich noch warme Stutzen oder Socken draus machen, die sicher in den Gummistiefeln angenehm zu tragen wären. Da gäbe es auch ein Schnittmuster, das ich schon länger mal ausprobieren wollte…
Gibt es eigentlich außer mir noch andere nähende „Pferdemamas“?
Alles Liebe, Eure
Cordi
Schnitte: De Trööje Profi von Nautistore und Mütze von Stick & Style
Stoffe: Kuschelsweat (leider nicht mehr verfügbar), Baumwollplüsch, Ösen und Kordel von Ylvi House
Alternativ würde ich den wunderbaren Bio-Kuschelsweat in grau und stillwater von Stoffonkel bei Biostoffe verwenden. (Danke im Voraus für die Verwendung dieser beiden affiliate Links!)
Plotts: selbst erstellt, Reflektorfolie von Ernas Enkelin
Verlinkt bei RUMS, Create in Austria
Ein Kommentar zu „Stallg’wand“